Hämorrhoiden
Definition
Unter Hämorrhoiden versteht man Gefässpolster, die sich am oberen Ende des Analkanals befinden. Sie sind für die Kontinenz wichtig, da sie kleinste Mengen Luft und Flüssigkeit im Analkanal zurückhalten können: Sie machen ihn sozusagen «luft- und wasserdicht». Sind sie vergrössert, kann es zu Symptomen kommen.
Mögliche Symptome
Hämorrhoiden sind ein häufiger Grund für anale Blutungen, die meist beim Stuhlgang auftreten, seltener spontan. Juckreiz und Fremdkörpergefühl sind weitere häufige Symptome. Schmerzen sind eher selten und sprechen dann mehr für anale Wunden (z. B. Analfissuren) oder Infektionen (Abszesse). Auch Schleimabgang oder eine leichte Inkontinenz können auftreten, da durch die vergrösserten Hämorrhoiden der Feinverschluss des Analkanals nicht mehr gewährleistet ist.
Mögliche Therapien
Die Basis jeder Therapie ist eine Stuhlregulation – durch eine Ernährungsumstellung oder durch Einnahme eines Quellmittels oder eines leichten Abführmittels. Können die Symptome so nicht zufriedenstellend verbessert werden, sind interventionelle oder chirurgische Therapien geboten. Die Wahl der Therapie ist abhängig von den Symptomen, dem klinischen Befund und den individuellen Erwartungen der betroffenen Person.
Heutzutage gibt es verschiedene Operationstechniken. Unter den chirurgischen Verfahren ist die Operation nach Longo eine der am weitesten verbreiteten. Ihr Vorteil liegt in der relativen Schmerzarmut und der hohen Erfolgsrate über Jahre. Dabei werden nicht die Hämorrhoiden selbst entfernt, sondern die Schleimhaut direkt oberhalb der Hämorrhoiden. Während dieses Vorgangs wird die restliche Schleimhaut des Analkanals gestrafft und an der Darmwand fixiert. Durch die Unterbrechung ihrer Blutzufuhr schrumpfen die Hämorrhoiden zudem. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt in der Regel eine Woche.
Eine Alternative ist die Schleimhautraffung (sog. Recto-Anal-Repair), die sich durch eine sehr geringe Komplikationsrate und geringe Schmerzen nach der Operation auszeichnet. Hierbei wird die anale Schleimhaut lediglich mit einer Naht gestrafft und fixiert, was die Beweglichkeit und die Durchblutung der Hämorrhoiden einschränkt. Die Arbeitsfähigkeit ist in der Regel nur geringfügig beeinträchtigt.
Weitere Krankheitsbilder
Häufige Fragen
Ist eine Hämorrhoiden-Operation schmerzhaft?
Anale Haut und Schleimhaut sind sehr sensibel. Eingriffe können deshalb schmerzhaft sein. Dank neuer Techniken (z. B. Longo-Operation) und neuer Schmerztherapiekonzepte werden diese Eingriffe heutzutage aber meistens sehr gut toleriert. Operationen, bei denen kein Gewebe entfernt wird (z. B. Schleimhautraffung), sind eher schmerzarm.
Besteht das Risiko einer Stuhl-Inkontinenz nach der Operation?
Das Risiko, nach einer Hämorrhoidenoperation eine Stuhlinkontinenz zu entwickeln, ist extrem gering. Es kann jedoch ein verstärkter Stuhldrang nach der Operation auftreten, der sich in der Regel nach wenigen Tagen oder Wochen wieder normalisiert.