Analfissur
Definition
Bei der Analfissur handelt es sich um einen Riss (Wunde) der Schleimhaut direkt beim Darmausgang (After). Analfissuren gehen in der Regel mit (starken) Schmerzen und Blutungen beim Stuhlgang einher.
Ursache
Als Ursache gelten vor allem der harte Stuhlgang bzw. eine Verstopfung. Doch in vielen Fällen ist die Ursache einer solchen Fissur unbekannt (sog. «primäre» Fissur). In seltenen Fällen führen andere Erkrankungen zu Analfissuren (sog. «sekundäre» Fissur), z.B. eine chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Diese Unterscheidung kann in der Regel im Rahmen einer Untersuchung erfolgen.
Therapie
Die Basistherapie einer Analfissur stellen stuhlregulierende Massnahmen dar (z.B. ballaststoffreiche Ernährung sowie die Erhöhung der täglichen Trinkmenge). Unterstützend sollten Flohsamenschalen und milde Abführmittel eingesetzt werden. Wichtig ist auch eine Salbentherapie (z.B. mit Nifedipin 0.2%), um die Durchblutung der Schleimhaut und damit die Wundheilung zu fördern. In einigen Fällen heilen Fissuren trotz einer solchen Therapie nicht ab (sog. «chronische» Fissuren). In diesem Fall müssen chirurgische Therapien diskutiert werden.
Das sog. «Fissurdebridement» ist die chirurgische Therapie der Wahl bei chronischen Fissuren, die trotz stuhlregulierender Massnahmen und einer Salbentherapie nicht abheilen. Diese Operation hat zum Ziel, das bestehende Narbengewebe zu entfernen. Die Erfolgsrate dieser Operation liegt bei 80-90%.